Der Januar ist ein Monat des Neubeginns. Er lädt uns ein, innezuhalten, zu reflektieren und mit frischer Energie in das neue Jahr zu starten.
In unseren Yogaklassen wollen wir in diesem Monat den Fokus auf Innere Weisheit, Intuition und das Bauchgefühl legen.
Diese Themen begleiten uns nicht nur auf der Matte, sondern auch im Alltag – sie sind essenziell, um authentisch und im Einklang mit uns selbst zu leben.
Unsere innere Weisheit ist wie ein stiller Fluss, der tief in uns verborgen liegt. Oft wird dieser Fluss von den Anforderungen des Alltags, von äußeren Meinungen oder den ständigen Reizen der modernen Welt übertönt. Yoga bietet uns die Möglichkeit, diesen Lärm zu reduzieren und wieder in Kontakt mit diesem tiefen Wissen zu kommen.
Durch die Praxis von Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemübungen) und Meditation schärfen wir unsere Wahrnehmung für die subtilen Signale unseres Körpers und unseres Geistes. Diese Signale sind oft der Schlüssel zu unserer Intuition. Sie zeigen uns, was wir wirklich brauchen, was uns nährt und was uns schadet.
Das Bauchgefühl, diese intuitive Stimme, ist ein Teil unserer inneren Weisheit. Sie spricht zu uns in Momenten der Klarheit – wenn wir zuhören. Yoga hilft uns, diese Stimme wieder zu hören, indem es uns in einen Zustand der Stille bringt. In der Stille – ob in Shavasana, einer ruhigen Sitzmeditation oder einer achtsamen Bewegungspraxis – können wir uns selbst wieder begegnen.
Darüber hinaus öffnet uns Yoga auch für die universelle Weisheit, die über unsere individuelle Erfahrung hinausgeht. Diese Weisheit ist in der Natur, in den alten Schriften und Traditionen verwurzelt und verbindet uns mit etwas Größerem. Wenn wir uns mit dieser universellen Weisheit verbinden, können wir Vertrauen entwickeln – Vertrauen in den Fluss des Lebens, in unsere Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern, und in den tieferen Sinn, der hinter allem steht.
Wir kennen alle diese Situationen, in denen wir stressigen Herausforderungen ausgesetzt sind. Wir durchleben einen herausfordernden Alltag, meistern Probleme in Beziehungen und in unserer Arbeit oder haben mit gesundheitlichen Themen zu kämpfen. In solchen Momenten handeln wir oft im Überlebensmodus (Fight-or-Flight-Modus). Wenn ich mich in diesen Situationen befinde, fühle ich mich nicht kreativ und arbeite hauptsächlich meine Tasks ab. Yoga bietet uns Werkzeuge, um aus diesem Modus auszubrechen, wieder in die eigene Mitte zu finden und uns auf unsere innere Weisheit zu besinnen.
Ein wichtiger Aspekt der Yogapraxis, der uns dabei hilft, Zugang zur universellen Weisheit zu finden, ist das Konzept von Svadhyaya, dem Studium des Selbst. Svadhyaya ermutigt uns, unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen zu beobachten, ohne zu urteilen. Es ist ein Werkzeug der Selbsterkenntnis, das uns lehrt, uns selbst zu verstehen und dadurch die Welt um uns herum besser zu begreifen.
In unseren Januar-Klassen wollen wir gemeinsam daran arbeiten, diese Verbindungen zu stärken. Mit gezielten Pranayama-Übungen, die den Geist beruhigen und uns ins Hier und Jetzt bringen, mit Asanas, die uns helfen, präsent im Körper zu sein, und mit Meditationen, die uns einladen, tief in uns hineinzuhorchen. Dabei werden wir uns auch mit Fragen auseinandersetzen wie: Was sagt mein Bauchgefühl? Was sind die Botschaften meines Herzens? Wie kann ich mehr Vertrauen in meine innere Stimme entwickeln?
Indem wir uns selbst besser kennenlernen, können wir nicht nur Zugang zu unserer eigenen Intuition finden, sondern auch ein tieferes Verständnis für die universelle Weisheit entwickeln. Diese Praxis ist ein Geschenk, das uns Kraft, Klarheit und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und der Welt schenkt.
Ich freue mich darauf, diesen Weg im Januar mit euch zu gehen und gemeinsam unsere innere Weisheit zu entdecken und zu vertiefen.
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Chant des Monats
„Ong Namo Gurudev Namo“
Ich verneige mich ehrfürchtig vor der inneren Weisheit in mir.
Vor der unendlichen Weisheit des Universums.
Der erste Teil des Eröffnungsmantras, „Ong Namo“, drückt eine tiefe Verehrung für die universelle, schöpferische Energie aus. „Ong“ symbolisiert das unendliche Bewusstsein, das sich jenseits des Sichtbaren befindet, während „Namo“ für Ehrfurcht und Respekt steht.
In Kombination bedeutet „Ong Namo“, sich vor der allgegenwärtigen Kraft zu verneigen, die das gesamte Universum durchdringt. Dieser Satz schafft eine Stimmung der Hingabe und Offenheit für die spirituelle Praxis.
Der zweite Teil des Mantras, „Guru Dev Namo“, richtet sich an den inneren Lehrer und die göttliche Führung. „Guru“ verkörpert sowohl den äußeren Lehrer als auch das innere Licht der Weisheit, das uns auf unserem Weg unterstützt. „Dev“ bedeutet göttlich, und „Namo“ bekräftigt erneut die Haltung von Respekt und Hingabe. Mit „Guru Dev Namo“ rufen wir die göttliche Weisheit an, die uns inspiriert und leitet.
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